Mittwoch, 3. September 2014

Kurz vor 6 Uhr und ich bin Glockenhell wach... ich wüßte gerne mal, welche Umstände dazu führen, das ich dieses Komische ("komisch"  im Sinne von "merkwürdig") Medikament mal besser vertrage, mal weniger.
Aber vielleicht liegt es auch gar nicht daran. Es ist ja mal so, zumindest behaupten das einige schlaue Menschen, welche sich mit dieser Thematik beschäftigen, das im Traum Erlebnisse des Tages verarbeitet werden. Das Gehirn bewertet, sortiert, ordnet ein und versucht, im günstigsten Fall, etwas aus den Erfahrungen des Vortages zu lernen.
Darüber lässt sich wohl wahrhaft trefflich streiten, möchte man meinen! Seit Jahren, oder besser gesagt Jahrzehnten träume ich regelmäßig von meinem Ausbildungsbetrieb. Zwei bis dreimal die Woche schätze ich. Das wird darin begründet sein, das die Ausbildung zum Koch zu den prägensten Abschnitten meines Lebens zählt.
Ich darf wohl, ohne zu übertreiben anmerken, das in diesen drei Jahren ein Großteil meiner Persönlichkeitsstruktur umgeformt wurde.
Aufgewachsen in einer relativ behüteten Umgebung, besser formuliert... in einem famliären Umfeld wie es sich ein Kind kaum besser wünschen kann (zumindest soweit ich mich erinnere), verbrachte ich meine Freizeit hauptsächlich im Kirchlichen Umfeld. Kindergarten, erste Jugendgruppen, Konfirmation, Jugendgruppenleiter, erste Erfahrungen mit politischen Gremien in Form von Jugendvertretungen auf städtischer, sowie kurzzeitig auch auf Landesebene.
Selbstverständlich brannten auch hier nicht immer metaphorische Räucherstäbchen... bisweilen wurde sich auch hier gestritten bis aufs Blut, aber... das ganze Ambiente war eher darauf ausgerichtet, unterschwellig den christlichen Gedanken des Miteinander zu vermitteln.
Man war Miteinander für Andere tätig!
Als ich dann 1984 meine Ausbildung zum Koch begann, änderte sich alles... und obwohl mich mein Ausbilder in einem Vorabgespräch (in Anwesenheit meines Vaters) darauf Hinwies, das er ein harter Knochen sei, ahnte ich nicht einmal Ansatzweise was da auf mich zukommen würde.
Ich möchte es mal so formulieren, ohne Näher auf Einzelheiten eingehen zu müssen... dem bislang (fast) perfekt abgestimmten System meines Charakters wurde, ohne das ich es zunächst bemerkte eine "Arschloch-Komponente" beigefügt.
Das war aber noch gar nicht so schlimm... richtig böse wurde es, als ich es bemerkte und begann mich dagegen zu wehren!
Wo war ich doch gleich? Beim Träumen...
Ich findes es immer wieder erstaunlich, wie Real Träume sind. Ich sehe die Menschen, meinen Ausbildungsleiter Herr Mühl, die Riesenhafte Gestalt meines Küchenchefs Werner Fabrizius (ein wahrhaft beeindruckender Mann, vor allem bezüglich seiner Körperlichen Präsenz) und das mich umgegebende Ambiente der Küche. Die Gerüche, die Geräusche und Gespräche... all das ist dermaßen Real, das ich eher von einer Zeitreise als von einem Traum sprechen bzw. schreiben möchte.
Was will mir mein dreimal verfluchtes Gehirn damit bloß mitteilen?

2 Kommentare:

  1. Was auch immer es sein mag, aber irgendetwas ist wohl noch in dieser Küche, das von Dir abgeholt werden will. Oder hast Du noch etwas von dieser Küche bei Dir, das Du besser zurückgeben solltest?

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  2. Meine Träume bzw eigentlich nur fragmente kommen mir beim aufwachen immer abhanden. Selten gelingt es mir eine bild mit ins reale zu retten.
    Interessant dein wiederkehrender realtraum. Eine wahre Aufgabe ihn zu entschlüsseln. Schreib ihn ausführlich auf und leg es für 10 jahre in eine Schublade

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